Don’t forget to love your feminine parts
Heute war ich im Kaffeehaus frühstücken. Sonntagvormittags, da kann man gut Pärchen mit kleinen Kindern beobachten. Bilderbuchfamilien. Da hab ich mir wieder mal gedacht, wie schwer wir es doch haben, wir Frauen. Wunderschöne Frauen, perfekter Körper, perfektes Outfit, füttern ihre süßen Kinder und halten sie bei Laune. Alles sieht so leicht aus, ja sie schupfen alles mit links. Ja, und der Mann sitzt natürlich auch am Tisch.
Und das hat mir echt einen Stich gegeben. Weil ich mich auch dort sitzen gesehen hab (vor ca. 20 Jahren). – Nein, nicht, weil ich genauso perfekt ausgesehen hab, gar nicht. Besser gesagt, es wäre egal gewesen, denn es war trotzdem nie gut genug. Meine Kinder sind jetzt schon groß und damals war ich genauso damit beschäftigt, möglichst perfekt zu sein und gleichzeitig Leichtigkeit zu versprühen. WTF, warum?
Gemessen hab ich mich immer an den noch perfekteren Frauen.
Bewundert dagegen habe ich die Frauen, die einfach ganz selbstverständlich zu Hause waren in ihrem Körper und nicht gestresst irgendwelchen Idealen nachgelaufen sind (ich glaube, ich sehnte mich nach dieser Art von Leichtigkeit).
Ein Baby zu bekommen ist eine Riesenleistung für unseren Körper. Wie pervers ist es da eigentlich, den Fokus in erster Linie darauf gerichtet zu haben, möglichst bald wieder in Size Zero zu passen. Und wie schön wäre es, wenn wir uns selbst und dem Körper die Zeit geben könnten, die er braucht um wieder in seine Form zurückzufinden. Wenn wir uns pflegen und auf uns achten würden, uns schön machten UND dabei diese Weichheit und Rundungen mit Vergnügen und Stolz tragen. Denn in Wirklichkeit ist das auch wunderschön, aber wir selbst tragen es mit Ablehnung.